Meine Welt in Bildern * Reise & Fotografie
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                  Die traditionelle Küche in Marokko

Wenn ich auf Reisen bin lasse ich mich gern auf die vielen Köstlichkeiten in fremden Ländern ein. So bin ich immer wieder überrascht von den fremden Küchen und Geschmäckern. Für mich ist es immer wieder eine kulinarische Bereicherung. Da bin ich offen und probierfreudig. Auf meiner Marokko-Reise 2006 lernte ich die marokkanische Küche schätzen und lieben. Besonders in Agadir besuchte ich abends etliche marokkanische Restaurants. Dabei war ich nie allein. Sondern immer in netter Gesellschaft. Entweder wurde ich von meinen marokkanischen Freunden eingeladen oder ich lud sie ein. Dabei hatte es uns ein Bistro besonders angetan. Dort musste man sich das Fleisch selbst mitbringen. Also gingen wir zu einem marokkanischen Metzger und besorgten uns frisches Lammfleisch und damit ging es dann zum Bistro – dort wurde schon der Holzkohlegrill angeschmissen. Der Koch bereitete uns dann ein wirklich leckeres Menü zu. Ein anderes Mal besuchten wir ein offenes Lokal in Agadir. Wir bestellten Tajine mit Hühnchen. Die Tajine wurde mitten auf den Tisch gestellt aus dem dann 4-5 Leute aßen – natürlich mit Fingern. Satt wird man dabei aber nicht ;-))

In Marokko gibt es verschiedene Restaurants. Einfache Garküchen und kleine Bistros aber auch Luxusrestaurants mit internationaler Küche. Das waren dann die italienischen und französischen Restaurants aber auch die feinen asiatischen. Auch wenn das Angebot so reichhaltig war an internationaler Küche wollte ich unbedingt die typisch marokkanischen Gerichte probieren. Essen spielt ja in Marokko eine wichtige Rolle. Es gibt an jeder Ecke in Marokko Stände die eine erstaunliche Vielfalt an frisch zubereiteten Essen anbieten. In den Küstenregionen, sowie Agadir, sind die Fischgerichte besonders empfehlenswert. Das Angebot marokkanischer Küche ist regional sehr unterschiedlich und oft verraten die Spezialitäten viel über die Kultur.

Aber jetzt möchte ich von der traditionellen Mahlzeit in Marokko erzählen. Übrigens sind marokkanische Speisen eine Mischung aus der Küche Spaniens, Arabiens und der einheimischen Berber. Und Couscous ist bei den Muslimen unverzichtbar. Das Nationalgericht ist aber Tajine mit Fisch, Geflügel- oder Lammfleisch. Zum klassischen Angebot gehören aber auch verschiedene Salate, Keftas (Fleischbällchen) sowie salzige oder süße Pastillas. Zu allem isst man außerdem Kasra (Fladenbrot). Und auch die Gewürze in Marokko sind in den Speisen ein wichtiger Bestandteil. Sie werden überall offen verkauft und ihre warmen Farben und das intensive Aroma erfüllen jeden Souk. Die am häufigsten verwendeten Gewürze in Marokko sind Kümmel, Safran, Ingwer, Lorbeer und Zimt. Und die Königin unter den Gewürzen (auch das teuerste) ist Ras el Hanout (eine Mischung aus 20 Gewürzen). 

Eine Mahlzeit beginnt mit einer Auswahl von Vorspeisen. Meistens besteht sie aus frischen Salaten und unterschiedlich gewürztem Gemüse. Das ist abhängig von der Jahreszeit. Das kann auch gekochter Gemüsepüree oder dicke Suppen sein. Um nur einige zu nennen: Salat aus Tomaten, Zwiebeln und Gurken - Kichererbsensalat mit Zwiebeln und Kümmel – Karotten und Orangensalat (wird mit Zimt bestreut) – Harira ist ein Eintopf auf Gemüse, Fleisch und Reis - gegrillte Sardinen gefüllt mit chermoula (Knobi, Zitronen, Öl, Kümmel, Koriander, Paprika) oder Pastilla ist mit Huhn und Taube gefüllt.

Die Hauptmahlzeit besteht in der Regel aus einem Gericht. Außer an Festtagen, da essen die Marokkaner eine ganze Reihe an Gerichten. Kennengelernt habe ich Tajine mit Huhn, Oliven und Zitronen – Kefta tajine (kleine Fleischbällchen) – Siebengemüse-Couscus und Lammspieße. Der Nachtisch besteht aus hausgemachtem Gebäck und Süssigkeiten.

Den kann man aber auch zu jeder Tageszeit essen. Sfenj (sind gefüllte Krapfen, die bekommt man an jeder Straßenecke) – Chebakyas (sind frittierte Hörnchen mit Honig, Sesamkörner, Zimt u. Safran) – Brouats (bestehen aus Blätterteig gefüllt mit Mandeln, Zucker, Orangenblüten u. Zimt) um nur einige zu nennen.

Und zu allem dazu gibt es das marokkanische Nationalgetränk GRÜNER MINZTEE. Davon konnte ich nie genug bekommen und ich habe ihn zu jeder Tageszeit getrunken. Interessant ist vor allem die marokkanische Teezeremonie. Auch Kaffee ist sehr beliebt. Er wird verfeinert mit Milch oder Zimt, Orangenblüten oder etwas frischen Pfeffer. Aber das ist Geschmackssache. Ich blieb lieber beim Minztee. Als ich aus Marokko zurückkam, habe ich mir viele verschiedene marokkanische Rezepte besorgt und koche hin und wieder eine marokkanische Spezialität. Allerdings habe ich keine Tajine aber einen Römertopf - der tut es auch. Und die grüne Minze ist mir auch zuhause zum Lieblingsgetränk geworden. In unserem Teelädchen besorge ich mir immer lose Nana-Minze aus Marokko. Die Marokkanische Küche zählt für mich zu den Besten. Sie ist unendlich reich an Düften, Aromen, Geschmackskompositionen und köstlichen Spezialitäten. Trotz des Einflusses französischer Kolonialherren hat die marokkanische Küche ihren arabischen Charakter weitestgehend bewahrt.

 

 

Besaha/ Bon appétit

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